Eine Sache, über die ich in meiner Praxis täglich aufkläre, ist die richtige Zahnpflege und Mundhygiene.
Deshalb möchte ich in diesem Artikel einmal darauf eingehen und Ihnen die 4 wichtigsten Punkte für gesunde Zähne mitgeben.
Punkt 1: Zähneputzen. Wie häufig Zähneputzen?
Wenn man sich optimal die Zähneputzen kann, dann würde es einmal am Tag reichen.
Nur ist es für die meisten Menschen unmöglich, sich bei einmal am Tag Zähne putzen so effektiv die Beläge wegzumachen, dass das eine Mal ausreicht.
Deswegen wird allgemein empfohlen sich zweimal täglich die Zähne zu putzen.
Wann sollte ich mir die Zähne putzen?
Der Zeitpunkt ist dabei immer individuell.
Das hat mit Ihren Tagesgewohnheiten oder Ihren Arbeitszeiten zu tun.
Viele putzen sich morgens vor oder nach dem Frühstück und dann erst wieder abends vor dem zu Bett gehen die Zähne.
Dieser Rhythmus ist auch okay, solange er regelmäßig beibehalten wird.
Sollten Sie im Schichtdienst arbeiten, verschieben sich die Zeiten.
Schauen Sie nur, dass sie auf die regelmäßige zweimalige Zahnpflege pro Tag kommen.
Wie lange sollte ich mir die Zähne putzen?
Die exakte Dauer ist ebenfalls individuell.
Es kommt tatsächlich darauf an, wie viele Zähne Sie noch im Mund haben…
und wo vielleicht noch stellen sind, wo Sie intensiver reinigen müssen.
Pauschal kann Ihnen das kein Zahnarzt sagen.
Sprechen Sie deshalb immer individuell mit Ihrem Zahnarzt.
Punkt 2: Zahnbürste. Welche Zahnbürste ist gut?
Bei Zahnbürsten haben Sie zwei Optionen zur Auswahl.
Die Handzahnbürste und die elektrische Zahnbürste.
Wenn Sie die richtige Technik anwenden, können Sie Ihre Zähne mit der Handzahnbürste genauso gut sauber halten, wie mit einer Elektrischen.
Die Technik für die Handzahnbürste ist jedoch relativ kompliziert und sollte von einem Zahnarzt hin und wieder überprüft werden.
Damit Sie ein vergleichbares Ergebnis, wie bei der elektrischen Zahnbürste bekommen.
Sollten Sie trotzdem eine Handzahnbürste nehmen, achten Sie bitte darauf, dass der Bürstenkopf relativ kurz ist.
Ich empfehle eine Länge von maximal 2,5 cm.
Damit können Sie dann auch schwer zugängliche Bereiche optimal erreichen und reinigen.
ACHTUNG:
Um Schäden am Zahnfleisch und den Zähnen zu verhindern, nehmen Sie bitte keine extra harte Zahnbürste, da hier der Abrieb des Zahnschmelzes sehr hoch ist.
Paradoxerweise verhält es sich mit den weichen Zahnbürsten ebenfalls so.
Durch die weichen Borsten, bleiben die Abriebstoffe der Zahnpasta länger an den Zähnen, wodurch der Zahnschmelz ebenfalls bedroht wird.
Wenn Sie auf die elektrische Zahnbürste umsteigen:
Bei den elektrischen Zahnbürsten gibt es verschiedene Arten und Modelle.
Zum einen gibt es die sich drehenden Zahnbürsten und zum anderen die beliebten Schallzahnbürsten.
Dabei gibt es jedoch keine Studie, die besagt, welche der beiden Modelle besser reinigt.
Bis diese existieren, machen Sie wahrscheinlich mit beiden Modellen nichts falsch und reinigen Ihre Zähne auf eine moderne Art.
Wichtig jedoch: Üben Sie bitten keinen Druck auf die Zähne mit einer elektrischen Zahnbürste aus, da auch hier der Abrieb der Zähne sonst sehr stark ist.
Generell lautet die Faustregel auch: Nicht zu viel drücken beim Putzen!
Leider machen viele das falsch und meinen:
Viel Druck, hilft viel.
Das ist jedoch falsch.
Viel Druck hilft nicht viel, sondern kann viel schaden.
Punkt 3: Zahnzwischenraumreinigung
Schwieriges Wort, aber umso wichtiger in der Praxis.
Was brauche ich um die Zahnzwischenräume zu reinigen?
Als Hilfsmittel stehen Ihnen dabei Zahnseide und Interdentalraumbürsten zur Verfügung.
Zahnseide sollte Ihnen bekannt sein.
Diese gibt es in verschiedenen Materialien: dünn, dick, gewachst, mit Geschmack für mehr Spaß und Frische beim Reinigen.
Da können Sie sich nach Ihrem Gusto auslassen und die Zahnseide nutzen, die Ihnen am besten gefällt.
Die Zahnzwischenraumreinigung sollten Sie jedoch einmal am Tag durchführen.
Sprich: Nehmen Sie jeden Tag zu vor dem Zähne putzen – ob morgens oder abends – Ihre Zahnseide oder den Interdentalbürsten zur Hand und reinigen Sie gründlich die Zahnzwischenräume.
Welches Hilfsmittel ist besser geeignet?
Der Umgang mit der Zahnseide ist relativ kompliziert.
Achten Sie darauf, wenn die Zahnseide durch den Zwischenraum kommt, dass Sie die Zahnseide nicht straff halten.
Sondern eher locker um den Zahn legen.
Und diese dann ein paar mal nach oben und unten bewegen.
Gerade das ist von der Handhabung für viele relativ kompliziert.
Wenn Sie also zu der Gruppe Menschen gehören, die nach kurzer Zeit die Zahnseide gefrustet in der Ecke liegen lassen, dann sind Sie nicht alleine.
Die Benutzung der Zahnseide sollte immer individuell geschult werden von Ihrem Zahnarzt, damit Sie mit der Zahnseide auch effektiv reinigen können.
Zahnzwischenraumbürsten
Diese gibt es ebenfalls in verschiedenen Größen.
Hierbei sollten Sie auch aufpassen, dass diese ebenfalls richtig angewandt werden, um das Zahnfleisch und den Zahn nicht zu schädigen.
Der Vorteil: Die Handhabung ist etwas leichter, als bei der Zahnseide…
und an konkaven Stellen des Zahns, können Sie besser reinigen, als mit der Zahnseide, welche dort nicht so gut hin kommt.
Die Bürsten sollten Sie in den Zahnzwischenraum einführen und dabei sollte nur ein leichter Widerstand vorhanden sein.
Bewegen Sie dann die Bürste 3-4 mal hin und zurück.
Spülen Sie sie unter Wasser ab und gehen Sie erst dann zum nächsten Zahnzwischenraum.
Zugenschaber und Zungenbürsten
Eine Besondere Form der Mundhygiene ist die Verwendung von Zungenschabern und -bürsten.
Diese Reinigung dürfen Sie auch gerne alle zwei – drei Tage durchführen und dabei mit dem Schaber, bzw. der Bürste über die Zunge gehen.
Denn dort sammeln sich ebenfalls Beläge und Bakterien, die sie damit abziehen und entfernen können.
Punkt 4: Zahnpasten. Welche ist die richtige für mich?
Mein Motto lautet:
Ich nehme die, die mir ein gutes Gefühl gibt.
Die für mich angenehm scheint. Wo ich ein Gefühl habe, dass die Zähne schön glatt sind.
Beachten Sie, dass in den meisten Zahnpasten ist Fluorid enthalten ist.
Wer auf Fluorid verzichten möchte, findet mit etwas Suchaufwand auch Zahnpasten ohne Fluorid.
Zahnpasten mit Fluorid haben jedoch den Vorteil, dass sie etwas mehr vor Karies schützen sollen.
Mundspüllösungen
Diese Art der Mundhygiene erfreut sich großer Beliebtheit, weil sie das schnell Gefühl von Frische im Mund gibt, ohne minutenlang vor dem Waschbecken zu stehen und sich die Zähne zu putzen.
Ich rate jedoch davon ab, eine Mundspüllösung regelmäßig zu nehmen.
Denn diese führen langfristig Zahnverfärbungen.
Ebenfalls sind Beläge auf den Zähnen nicht auszuschließen.
Daher würde ich nur in speziellen Fällen MAL eine Mundspüllösung empfehlen.
Und diese auch nur für maximal 14 Tage am Stück.
Danach aber sollte Sie auf jeden Fall eine längere Pause einlegen.
Abschließend
Jetzt freue ich mich auf Ihre Gedanken zum Thema Zahnpflege in den Kommentaren. Dort stehe ich Ihnen bereit zu weiteren Fragen und Hilfestellungen.
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Herzlich,
Ihr Martin Schönenstein